Bernhard Blume aus Kamp-Lintfort, 65 JahreIch bin seit Februar 2019 ehrenamtlich tätig über den Internationalen Bund (Soziale Dienste), Jugendmigrationsdienst in der Zentralunterkunft Friedrichstraße 102 als Hausaufgabenbetreuer und Nachhilfelehrer für Flüchtlingskinder und Erwachsene. |
Herr Blume, warum engagieren Sie sich eigentlich?
Ein gutes Jahr, nachdem ich gesund und wertgeschätzt aus meinem Beruf als Lehrer entlassen worden war, entschloss ich mich, aus Dankbarkeit dafür, dass es mir und meiner Familie in jeder Hinsicht hier in Deutschland und in Kamp-Lintfort sehr gut geht. Weil mich die sehr harten Schicksale von Flüchtlingen schon seit langer Zeit sehr beschäftigt haben, wollte ich mich gerne in der Flüchtlingsarbeit engagieren.
Wie sind Sie zum Ehrenamt gekommen?
Ich habe in der örtlichen Presse über die Arbeit der Freiwilligenagentur in Kamp-Lintfort gelesen. Also habe ich einen Termin mit der Leiterin, Frau Stark vereinbart und wir haben zusammen überlegt, wo mein Einsatz wohl am sinnvollsten und vielleicht auch am nötigsten wäre. So kam ich zu meinem Ehrenamt.
Ein Engagement kann vielfältig sein. Was umfasst Ihr Engagement?
Ich arbeite mit 3 sehr kleinen Gruppen von Flüchtlingen verschiedenen Alters, jeweils 2 Stunden pro Woche. Darunter ist auch ein Erwachsener, welcher auch einen Sprachkurs „Deutsch“ an der Volkshochschule besucht.
Gibt es besonders schöne Erlebnisse, die Sie uns mitteilen können?
Es gibt ständig schöne Erlebnisse, welche sich vor allem aus der großen Dankbarkeit der von mir betreuten Kinder und Erwachsenen ergeben. Zum Abschluss eine sehr lustige und schöne Anekdote. Ein Mädchen, welches die 4. Klasse der Grundschule besucht, fragte mich, ob ich auch Englisch könnte, weil sie Schwierigkeiten mit ihren Englisch-Hausaufgaben hätte. Ich versicherte ihr, dass wir das zusammen hinkriegen würden, was wir auch schafften. Ich habe ihr erst sehr viel später verraten, dass ich 36 Jahre lang Englisch unterrichtet habe.