Ich bin seit Mai 2022 ehrenamtlich als Rikscha-Fahrerin für das Friederike-Fliedner-Haus tätig.
Darum engagiere ich mich:
Ich fahre sehr gerne Fahrrad und die Gespräche mit meinen Mitfahrerinnen und Mitfahrern bereiten mir immer viel Freude. Dies ist eine schöne Abwechslung zum Arbeitsalltag auf unserem Hof in Hoerstgen.
Wie bin ich zum Ehrenamt gekommen:
Bevor ich im Friederike-Fliedner-Haus ehrenamtlich tätig geworden bin, habe ich beim SCI:Moers, einer Sozialeinrichtung, vier Jahre lang die Rikscha der Einrichtung gefahren. Als mein Ehemann erkrankte und zunehmend schlechter laufen konnte, kauften wir uns eine eigene Rikscha. Zunächst machte ich nur Ausflüge mit meinem Mann. Eine Nachbarin, die sich ehrenamtlich im Friederike-Fliedner-Haus engagiert, stellte den Kontakt zu Frau Barbara Evers vom Sozialen Dienst des Hauses her. Frau Evers fand mein Angebot, mit interessierten Bewohnerinnen oder Bewohnern Rikscha-Ausflüge zu machen, toll.
Mein Engagement umfasst:
Immer montags, bei schönem Wetter, nehme ich ein oder zwei Fahrgäste mit. Üblich ist meistens ein Fahrgast. Ich frage die Bewohnerin oder den Bewohner des Friederike-Fliedner-Hauses immer, ob sie einen besonderen Wunsch für ein Ausflugsziel haben. Oft geben meine Mitfahrer*innen genau an, wo die Fahrt hingehen soll. So werden zum Beispiel die Altsiedlung, der Zechenpark oder der Pappelsee als Wunschziele angegeben. Die Ausflüge dauern meistens 45 und 60 Minuten.
Mein schönstes Erlebnis im Ehrenamt:
Ich finde es immer sehr berührend, dass Bewohnerinnen und Bewohner, die laut Frau Evers (Sozialer Dienst) nur sehr wenig oder kaum sprechen, plötzlich während der Fahrt Gespräche beginnen. Dann erzählen sie mir viel von der Umgebung und aus ihrem Leben und ich lerne oft Geschichten und Straßenzüge von Kamp-Lintfort kennen, die ich so noch nicht kannte.
Bei einem dieser Ausflüge und Gespräche haben wir uns an der Begegnungsstätte Don-Bosco-Haus an der Kattenstraße lange mit ehemaligen Bekannten meiner Mitfahrerin unterhalten. Die Zeit verging wie im Flug und wir haben vollkommen Raum und Zeit vergessen. Frau Evers hatte sich schon Sorgen gemacht. Als sie die strahlenden Augen ihrer Bewohnerin sah und ihre übersprudelnde Begeisterung, waren alle Sorgen vergessen und alle freuten sich einfach nur über den gelungenen Ausflug.